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Besuch beim Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in Speyer

Speyers Notaufnahmen sichern die Versorgung in der Pfalz – jetzt zukunftsfest machen

Im Gespräch mit der Geschäftsführung: Justus Rabe und Timothy Starratt

Im Gespräch mit der Geschäftsführung: Justus Rabe und Timothy Starratt

Speyers Notaufnahmen sichern die Versorgung in der Pfalz – jetzt zukunftsfest machen

Gemeinsam mit meinem B-Kandidaten Timothy Starratt habe ich das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in Speyer besucht. Im Gespräch mit Geschäftsführung und Pflegedienstleitung wurde noch einmal deutlich, welche zentrale Rolle Speyer in der Notfallversorgung für Stadt und Umland spielt: Rund um die Uhr stehen Notaufnahme und Bereitschaftsdienste für die Menschen in der Region bereit.

Genau diese Strukturen dürfen durch die anstehende Reform der Notfallversorgung auf Bundesebene nicht gefährdet werden. Speyer ist bereits heute faktisch ein integrierter Notfallstandort – mit Schwerpunktkrankenhaus, starker Geburtshilfe, 24/7-Notaufnahme und den Bereitschaftsdienstzentralen an einem Ort. Was fehlt, sind der offizielle Status als Integriertes Notfallzentrum (INZ) und eine Finanzierung, die den tatsächlichen Aufwand in der Notfallversorgung abbildet.

Ein integriertes Notfallzentrum bündelt Notaufnahme und ärztlichen Bereitschaftsdienst an einem Standort. Mit einem strukturierten Ersteinschätzungsverfahren werden Patientinnen und Patienten direkt dorthin geleitet, wo sie am besten versorgt werden – stationär im Krankenhaus oder ambulant. Das vermeidet unnötige Wege, entlastet Rettungsdienst und Notaufnahmen und sorgt für mehr Klarheit im Notfall.

Die Entwicklungen in der Nachbarregion zeigen, was passiert, wenn wohnortnahe Anlaufstellen wegfallen: In Schwetzingen und Eberbach wurden die Notfallpraxen geschlossen, Patientinnen und Patienten müssen deutlich längere Wege auf sich nehmen, während die umliegenden Notaufnahmen spürbar stärker belastet sind. Ein solcher „Schwetzingen-Effekt“ darf sich in der Pfalz nicht wiederholen.

Timothy Starratt hat im Gespräch auf die allgemeinen Erfahrungen aus der Versorgungsforschung hingewiesen: Wo wohnortnahe Strukturen abgebaut und Steuerungsinstrumente fehlen, steigen die Fallzahlen in den verbleibenden Notaufnahmen. Gleichzeitig wird aus der Praxis immer wieder betont, wie wichtig eine bessere Vernetzung der Leitstellen über Landesgrenzen hinweg ist, um Notrufe schneller und zielgerichteter zu steuern.

Für mich ergeben sich daraus drei klare Punkte:

  1. Speyer bietet sich als Standort eines Integrierten Notfallzentrums an und sollte entsprechend berücksichtigt werden.

  2. Die Finanzierung der Notfallversorgung muss den tatsächlichen Aufwand der Ersteinschätzung und Steuerung abbilden – vor allem in Häusern, die rund um die Uhr geöffnet sind.

  3. Die Leitstellen in Rheinland-Pfalz und den Nachbarländern müssen enger vernetzt werden, damit Notrufe effizient und grenzüberschreitend gesteuert werden können.

Die Beschäftigten in unseren Krankenhäusern sind immer da – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Politik muss dafür sorgen, dass diese guten Strukturen erhalten bleiben und nicht kaputtgespart oder wegorganisiert werden. Dafür setze ich mich ein.